Von Freitag- bis Samstagabend hatte ich mir einen Transporter gemietet beim Autohaus Borgwardt in Demmin. Bei dem großen Auto kann man schnell das Gefühl bekommen klein zu sein. Das Lenkrad erinnerte mich an das von meinen Busfahrten in Berlin, wo der Fahrer mit gefühlter Leichtigkeit das riesige Rad zwischen seinen Armen gekonnt lenkt in den engen Seitenstraßen. Wie ein Kutscher, der die Zügel sanft zwischen den Fingern führt, um seinen Pferden die Richtung, auf den manchmal dicht befahrenen Landstraßen, zu zeigen.
Von innen war ich total aufgeregt, konnte es aber nicht zeigen, weil mein Hasenmädchen neben mir saß. Mit einem amtlichen Brummen sprang der Motor an als ich den Schlüssel im Schloss umdrehte. Wie, um seine Fahrgäste wachzurütteln, schüttelte der Transporter uns einmal kräftig durch. Von Demmin ging es erst einmal am Freitag damit nach Hause. Seht ihr den Regenbogen auf dem Bild zwischen den Bäumen? Ist das wieder so ein Zeichen von der Natur an uns, dass alles gut laufen wird mit dem Auto?
Am nächsten Morgen holten wir unsere ersten Möbel aus unserer Wohnung in Berlin, um am Abend das erste Mal auf unserer Lieblingscouch im Haus sitzen zu können. Unser erster kleiner Umzug.
Ich wurde mit jedem Kilometer sicherer im Umgang mit dem Auto, und nachdem ich auch noch das große „Schiff“ ein- und ausgeparkt hatte auf dem Supermarkt Parkplatz, war es, als wenn ich schon immer damit gefahren wäre. Stolz saßen meine Tochter und ich in der Fahrerkabine und freuten uns über die tolle Aussicht. „Jetzt machst du das schon richtig gut Mama.“, bemerkte sie. Glücklich schaute ich sie an und lächelte, sie lächelte zurück. Es war, als hätten wir beide einen geheimen wortlosen Pakt geschlossen in diesem Augenblick. Nur wir beide, dieses Auto und ein neues großes Abenteuer.
Ich musste später leise über mich lachen, weil ich zwischendurch Zweifel hatte, es nicht schaffen zu können. Woher kommen die bloß immer, diese Zweifel? Ich habe es doch noch nie versucht. Also kann ich erst einmal davon ausgehen, dass ich es schaffen kann. Während der Bauzeit hatte ich diese Zweifel oft, aber niemand hatte sie mir auch vorher genommen. Ich musste es allein herausfinden, was ich kann und was nicht.
Aber nach einer Autofahrt mit dem „größten Auto der Welt“, von Berlin nach Demmin und zurück, ist sie dann wieder da! Die Pippi in mir, die alles schaffen kann mit Zweifeln oder ohne, und mit einem Abenteuer pro Tag. Das Beste daran! Meine Tochter sieht mich jedes Mal dabei, und weiß, wenn Mama das kann, kann ich das auch.
Nachdem wir die Autobahnabfahrt Berlin-Weißensee erreicht hatten, öffneten wir die Autofenster. Ich atmete tief ein, verzog das Gesicht und schloss die Fenster wieder. Was war passiert in den letzten Monaten meiner Abwesenheit? Warum merkt man beim Einatmen die Abgase im Mund, und warum stinkt es so? Gab es eine Smog Warnung, die wir nicht mitbekommen hatten? Meine Tochter empfand es genauso.
Ich sah Sportler auf dem Rad vorbeifahren und Jogger in ihren bunten Turnschuhen laufen. Ich bedauerte sie, und wünschte ihnen einen Mischwald, den sie bald erreichen würden, um gesunde Luft einatmen zu können.
Wir trafen auf der Treppe im Wohnhaus unsere Nachbarn, sie bestätigten unsere Empfindung. Nicht nur uns ging es also so. Wenn man von der Landluft verwöhnt in die Stadt zurückkommt, erschlägt es die meisten Menschen erst einmal.
Unser neuer Mitbewohner – wir sind jetzt eine WG in Berlin – half uns alles ins Auto zu schaffen. Wir sind froh und dankbar, dass er immer da ist, wenn er kann und uns ohne Wenn und Aber hilft. Das Auto war schnell vollgeladen mit Bett und Couch, Bänken, Stühlen und Tische für den Garten, und Einweggläser, die ich für die morgige Mirabellenernte brauchen werde. Um 17 Uhr fuhr ich zurück nach Mecklenburg-Vorpommern.
Autobahnabfahrt Anklam. Die Sonne scheint. Im Auto ist es warm. Ich kurble die Fenster herunter und atme tief ein. Herrlich die Luft. Ich bin dankbar hier sein zu können, drehe die Musik laut auf, meine Playlist spielt gerade „Mando Diao – Strövtåg i hembygden“. Ich fahre auf die Landstraße nach Demmin, und komme an goldgelben Heuballen vorbei, die auf den Feldern auf ihre Abholung warten. Pferde grasen auf der Koppel. Kühe kümmern sich fürsorglich um ihre gerade geborenen Kälbchen. Der Wind weht eine weiße Feder durch das offene Fenster die einmal im Auto herumwirbelt und dann wieder durchs Fenster zurück in die Freiheit schwebt. Ich lache und bin erleichtert, fühle mich frei und glücklich in diesem Augenblick, auch wenn mir mein Hasenmädchen jetzt in diesem Augenblick fehlt als meine eingeschworene Abenteurerin.
Eine liebe Freundin kommt vorbei, nachdem ich meine Ankunft zu Hause vorher angekündigt hatte. Sie wollte mir tragen helfen. Die Möbel und der Kleinkram sind schnell ins Haus gestellt. Wir sitzen danach noch zusammen auf der Treppe. Der Tag kündigt sein Ende an mit der untergehenden Sonne. Wir plaudern uns fest. Mal wieder. Es ist schön, sie hier in meiner Nähe zu wissen.
Ich fahre nach Demmin zum Autohaus, um das Auto abzustellen. Auf dem letzten Stück begleiten mich zwei kleine Rehe, die vor meinem großen Transporter auf der Straße hin und her hüpfen. Es ist zauberhaft sie zu beobachten und ich fahre vorsichtig hinterher. Am Autohaus biegen sie ab und springen in die Wildblumenwiese, und ich parke ein. Beim Abschließen des Fahrzeugs, bedanke ich mich gedanklich für die sichere und entspannte Fahrt, steige in mein Auto, um nach Hause zu fahren und auf meiner Couch dem herannahenden Gewitter zu lauschen.
Freundlich, unkompliziert und fair. Mein Mietwagen Tipp: Autohaus Borgwardt in Demmin (MV)
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